“wos wag is - is wag“
(was weg ist – ist weg)

und andere erzgebirgische
Schnitzer-Weisheiten ...

alter erzgebirgischer Schnitzer

Holzschnitt von Alfred Hofmann 1936

 

Tief im Wald sind wir geboren
unter einem Tannenbaum,
niemals geht in uns verloren
erzgebirg’scher Weihnachtstraum.

Löscht bei andren mit den Kerzen
auch die Weihnachtsfreude aus,
trägt der Schnitzer sie im Herzen
hell ins ganze Jahr hinaus !

Fritz Thost  1937



Welcher Schnitzer kennt nicht den alten erzgebirgischen Ausspruch über den Ursprung des Schnitzens im Erzgebirge:

“Su alt wie hier dos Barggeschrei,
is a de Mannelschnitzerei !“



Aber es gibt auch noch andere. Bei so manchen Schnitzlehrgängen und Schnitzabenden wurden von den Lehrmeistern meist recht sinnige "Sprüche" geprägt, die sich über die Jahre erhalten haben, von den Schnitzern gern untereinander weitergegeben werden und bei allem Spaß und Ironie auch ein ganzes Stück Schnitzer-Erfahrung enthalten.

Hier eine kleine Auswahl:

Egon Rehm:
Stumme Eisen sei gefahrlicher wie scharfe !

De Kunst liegt im waglessn
– aber mr ka halt net alles waglessn !

Durchbrüch macht mr net, die warn von allane !

Ihr sollt Mannle schnitzen, net blus Husn un Gackn !

 

Günter Herrmann, dr Salema-Günt:

Mr muss immer und überol gleich weit sei ....


Manfred Nestler, dr Hammerlob-Man:

wos is Holz net brengt – brengt de Farb,
wos de Farb net brengt – brengt dr Lack,
wos dr Lack net brengt – brengt is Gold !

 

Mit Farb könnt'r noch viel mehr aus eire Mannle raushuln,

aber aah viel versaue ... !

 

Ja, da kann ich nur noch folgendes hinzufügen:

Je mehr man sich der fertigen Figur nähert, um so kleiner werden die Späne und man muss sich irgendwann entscheiden, welcher der letzte Span ist...

Glück Auf !
Wolfgang Süß


März 2015

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